„Alles ist erlaubt“ – Dass dieser Halbsatz in der Bibel steht (und das im Übrigen mehrfach), würden wohl die wenigsten vermuten und speziell in der aktuellen Zeit, wo wir aufgrund der anhaltenden Pandemie mit Einschränkungen, ja gar mit Verboten konfrontiert werden, über dessen Inhalt nur müde lächeln. „NICHTS ist erlaubt!“ würden wir Paulus, dem Verfasser dieses Satzes aus dem 1. Korintherbrief voll emotionaler Inbrunst entgegnen!
Und dennoch tut es uns gut, wenn wir die Bibel gerade im „Hier und Jetzt“ mit diesem leicht provozierenden Thema bewusst an uns ranlassen. Der Satz geht ja noch weiter: „… aber nicht alles dient zum Guten.“ Aha, es gibt also Dinge, die zwar erlaubt, aber eben nicht immer gut für uns sind. Das erleben wir ja derzeit „hautnah“ (oder besser „hautfern“ ;-): Zu viele persönliche Kontakte gefährden derzeit die Gesundheit, eine Alltagsmaske schützt andere vor einer eventuellen Ansteckung usw. usw. Und genau da setzen wir leider schnell den Fokus auf die doch eher wenigen Dinge, derer wir derzeit „beraubt“ werden. Wie wäre es, stattdessen einmal darüber nachzudenken, was Dir trotz Corona immer noch „erlaubt“ ist und „zum Guten dient“.
Vielleicht sind die aktuell als Verbote empfundenen Einschränkungen für Dich der Start „zum Entschleunigen“ und Dich auf andere wichtige Dinge zu konzentrieren? Dir ist zum Beispiel nach wie vor erlaubt, Dich mit einer Einzelperson zu treffen und ein über die gewohnte Oberflächlichkeit hinausgehendes Gespräch zu führen, das deiner Seele gut tut. Wenn man dies dann noch mit einem Spaziergang an der frischen Luft verbindet, tut man zudem noch etwas Gutes für seine körperliche Konstitution. Auch innerhalb Deiner vier Wände sind Möglichkeiten, Geheimnisse Deiner Kreativität zu entdecken: Back doch in der (Vor)weihnachtszeit mal selber Plätzchen oder einen Kuchen – Du wirst sie/ihn danach umso intensiver genießen.
Zu guter Letzt möchte Dir ein Dich liebender Gott vielleicht auch zurufen: „Hey, nutz doch die Zeit, um mit mir ins Gespräch zu kommen, sei es im Gebet oder im Lesen der Bibel.“ Das eröffnet doch völlig neue Perspektiven, oder? Möge Dir die kommende, sicherlich nicht gerade einfache Zeit die Augen für genau das „Erlaubte“ öffnen, das „zum Guten führt“, dann wirst du eine wunderbare Advents- und Weihnachtszeit erleben!